Ex Silentio
Beschreibung
Werke von Conon de Béthune, Raimbaut de Vaqueiras, Guillaume Dufay und Oswald von Wolkenstein
sowie aus dem Codex Turin J.II.9
Dieses Programm dreht sich um Musiker, die aus politischen oder religiösen Gründen ins Exil gehen oder flüchten mussten, aber auch um Menschen, die auf der Suche nach neuen Erfahrungen weit nach Süden oder Osten gereist sind.
Vorgestellt werden weltliche Lieder, die Abenteuerlust oder den Abschied vom Vertrauten ausdrücken, Troubadour- und Trouvère-Lieder aus der Zeit des Vierten Kreuzzugs (1204), u. a. von Conon de Béthune (dem Camerarius des neuen Lateinischen Kaiserreichs) und Raimbaut de Vaqueiras (dem Ritter und Troubadour in Thessaloniki), polyphone Chansons aus Nikosia zur Zeit des Königreichs Zypern (Codex Turin J.II.9), Werke von Guillaume Dufay, die für Jean Moréas geschrieben wurden, sowie das autobiografische Lied von Oswald von Wolkenstein, in dem er seine Reisen beschreibt, die ihn u. a. nach Kreta, in die Türkei und nach Persien geführt haben.
„In exilium“ ist eine Hommage an Musiker, die ferne Länder bereisten, dort lebten und arbeiteten. Das Programm zeichnet ein plastisches Bild des Lebens an den Adelshöfen im Orient und im Süden (Konstantinopel, Thessaloniki, Nikosia).
Ex Silentio hat sich als eines der wenigen griechischen Ensembles auf Alte Musik und Traditionen aus dem Mittelmeerraum spezialisiert. Unter der Leitung des Ensemblegründers und Blockflötenspielers Dimitris Kountouras tritt Ex Silentio regelmäßig auf Festivals und bei Konzertreihen in ganz Europa auf (Styriarte in Graz, Banchetto Musicale in Vilnius, Early Music Festival in Riga, „Alte Musik in St. Ruprecht“ in Wien, Marco Fodella in Mailand, Festival Mousiké in Bari, Musica Antica da Camera in Den Haag und Festival Megaron in Athen). Das Ensemble hat bereits mit verschiedenen renommierten Künstlern wie dem Bariton Dimitris Tiliakos, dem Countertenor Michael Chance und der Sängerin und Improvisationskünstlerin Savina Yannatou zusammengearbeitet.
Die Diskografie von Ex Silentio umfasst fünf Alben: „Mneme“ und „Lethe“ unter dem Label Carpe Diem Records aus Berlin, Werke von Guillaume Dufay unter dem Label Talanton Records und eine CD mit Troubadour-Musik unter dem Label Nefeli Records.
Ex Silentio ist das Ensemble in Residence am Athener Konservatorium. Die Ensemblemitglieder geben außerdem häufig Sommerkurse im „Music Village“ auf dem Pilio.
Programm
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2024 - Collegium Vocale - Messa di Gloria
Giacomo Puccini entstammt ursprünglich einer Kirchenmusikerfamilie aus Lucca. Die sogenannte „Messa di Gloria“ ist ein geniales Frühwerk, denn Puccini vollendete sie schon 1880, also gerade einmal mit 22 Jahren. Bereits hier zeigen sich seine großartigen musikalischen Anlagen für Orchester-Instrumentation und die Behandlung von Vokal-Partien. Die Messe ist das umfangreichste Werk außerhalb seines Opernschaffens. Puccini hat nie mehr ein solch großes geistliches Werk geschaffen. Allerdings sind Teile daraus in spätere Kompositionen mit eingeflossen: Das Kyrie erscheint als ein aus einer Kirche tönendes Orgelstück im ersten Akt von „Edgar“, das Agnus Dei im zweiten Akt von „Manon Lescaut“. Insofern konnte der erfolgreiche Opernkomponist seine kirchenmusikalischen Wurzeln doch nicht verleugnen.